KEYS - Vorreitertechnologien für eine nachhaltige Bewirtschaftung städtischer Einzugsgebiete als Schlüsselfaktor zur erfolgreichen Umsetzung des "Schwammstadt"-Konzepts
Leitung: | Prof. Dr.-Ing. Stephan Köster |
Team: | Kabisch, N.; Wu, F.; Zieseniß, K. |
Jahr: | 2022 |
Förderung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative "CLIENT II - Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen" |
Laufzeit: | 08/2018 - 01/2022 |
Projektbeschreibung
In enger Abstimmung mit lokalen Implementierungspartnern adressiert das Verbundprojekt KEYS in der Hauptstadt Peking das in China mit großer Energie verfolgte „Schwammstadt-Konzept“. Ein weiterer abwassertechnischer Schwerpunkt wird in der Metropole Shenzhen verfolgt. Im Jahr 2016 wurde Peking ebenfalls als Pilot-Schwammstadt nominiert. Die zugehörigen Pilotmaßnahmen werden derzeitig im Pekinger Stadtteil Tongzhou umgesetzt, in den auch kürzlich die Stadtregierung von Peking umgezogen ist. Die Schwammstadt-Maßnahmen werden wissenschaftlich durch das Mega-Water-Project Tongzhou begleitet. Die Federführung liegt hier bei der Tsinghua Universität. KEYS ist der deutsche Beitrag zu dem laufenden Mega Water Project, das 2020 abgeschlossen werden wird.
In China ist das Konzept der Schwammstadt mittlerweile eine zentrale Größe bei der Stadtentwicklung. Konzertiert entsteht eine grüne und blaue Infrastruktur auf städtischen Oberflächen, die zukünftig erhebliche Vorteile in Bezug auf den Umgang mit Regenwasser bringen soll. Wesentlicher Auslöser für die landesweit gültigen Vorgaben zur Umsetzung des Schwammstadtkonzeptes waren wiederkehrende oder sogar in der Intensität zunehmende urbane Sturzfluten, die erhebliche Schäden anrichteten. Aber auch weitergehende Überlegungen zur Speicherung und Nutzung des Regenwassers sind zentrale Elemente des Schwammstadtkonzeptes.
Der deutsche Beitrag durch KEYS adressiert nicht nur diese Elemente und Komposition von Schwammstadtgebieten sondern konzentriert sich zusätzlich auf bisher weniger beachtete Fragestellungen wie beispielsweise stoffliche und hygienische Fragen. Wie verschmutzt sind die Niederschläge in Schwammstädten? Welche Behandlungserfordernisse bestehen vor einer Speicherung und Nutzung?
Die deutschen Innovations-Beiträge werden insbesondere durch die in KEYS enthaltenen zahlreichen Demonstrationen sichtbar. Diese werden vorrangig in Peking aber auch in Shenzhen implementiert. Konkret handelt es sich um angepasste Retentionsbodenfiltertechnologien, Nutzung mobiler Messeinheiten zur erweiterten Datenerfassung in urbanen Einzugsgebieten, Weiterentwicklung einzelner Schwammstadtelemente sowie umfassende Ansätze zur Modellierung. Aber auch der Anschluss der Schwammstadtgebieten an die (bestehende) unterirdische Entwässerungsinfrastruktur sowie der Einbezug resultierender (stofflicher) Auswirkungen auf die Kläranlagen werden gemeinsam mit den chinesischen Verantwortlichen umfassend untersucht.
Die in China initiierten Veränderungen bei der zukünftigen Stadtentwicklung sind zum einen eine sehr gute Möglichkeit, deutsche Innovationen einzubringen. Zum anderen werden aber die in China gemachten Erfahrungen von großem Wert sein, um auch in Deutschland eine angepasste und zukunftsweisende wassersensitive Stadtentwicklung voranzubringen.
Leitung des Verbundprojekts
Prof. Dr.-Ing. Stephan Köster
Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, Leibniz Universität Hannover (ISAH)
E-Mail: koester@isah.uni-hannover.de
Deutsche Verbundpartner
· Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, Leibniz Universität Hannover (ISAH)
· KWB - Kompetenzzentrum Wasser Berlin
· Dahlem Beratende Ingenieure GmbH & Co. Wasserwirtschaft KG, Essen
· Steinhardt Wassertechnik GmbH, Taunusstein
· NIVUS GmbH, Eppingen
· MARTIN Systems AG, Berlin
· BPI Hannover Verworn Beratende Ingenieure, Hannover
· AKUT Umweltschutz Ingenieure Burkard und Partner, Berlin
Chinesische Verbundpartner
· Tsinghua Universität, Peking
· Chinesische Akteure aus Industrie und Wissenschaft aus chinesischen Verbund zur Umsetzung des Mega-Water-Projects „Sponge City Tongzhou“
· Harbin Institute of Technology, Shenzhen